Das Robbenzentrum Pieterburen und Staatsbosbeheer haben zusammen mit Hunderten von Freiwilligen eine große Reinigungsaktion gestartet. Die Deiche sind voll von Kunststoff- und Polystyrolschaum aus den 270 Containern, die in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch im Wattenmeer auf das Wasser treffen. Was wir jetzt aufräumen, sind nur die ersten Tropfen von dem, was im Meer schwimmt”, sagt Koordinator Arnout de Vries.
Für den Förster Hans Gartner ist es ein Drama. Die Dinge aus den Containern, die bei stürmischem Wetter vom MSC Zoe Schiff gefallen sind, stellen eine große Bedrohung für das Naturschutzgebiet im Norden Groningens dar. Die Deiche sind mit Kunststoff und Polystyrolschaum gefüllt. Und wenn es nicht schnell geräumt wird, wird es immer weiter in die Natur blasen. Der Förster klopfte daher an die Tür des Seal Centre Pieterburen und bat um Hilfe. Die Geschichte berührt uns enorm. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zum Förster, und die Robben profitieren auch von einem sauberen Naturschutzgebiet. Deshalb haben wir uns entschieden, sofort zu handeln”, sagt Arnout de Vries vom Seal Center.
Das Dichtungszentrum trommelte seine großen Träger zusammen, um bei einer groß angelegten Reinigungsaktion zu helfen. Das war eigentlich enorm schnell erledigt. Heute Morgen um 10.00 Uhr verließen die Menschen unser Zentrum vom Forstamt zu den Deichen”. Mit Hilfe von über zweihundert Freiwilligen wurden in der ersten Stunde mehrere hundert Plastikmüllsäcke gesammelt. Derzeit wird hauptsächlich Polystyrolschaum gekeult. Es ist wichtig, dass dies schnell geschieht, denn sonst weht der Wind weiter in die Provinz.”’. Für den Förster Gartner ist die Reinigungsaktion ein schöner Anblick. Er sagte zu mir mit Tränen in den Augen: “Ich sehe, wie der Damm wieder grün wird”. Es fühlt sich wirklich wie eine Selbstverständlichkeit an, dass die Freiwilligen bei der Reinigung helfen.
De Vries nennt den Kunststoffabfall und den Polystyrolschaum nur “den ersten Tropfen dessen, was im Meer schwimmt”. Jetzt ist es vor allem noch der leichte Abfall, den wir finden. Aber wir haben heute Morgen auch die ersten Kühlschränke gefunden. Wie viel mehr zu ihm fließen wird, hängt davon ab, wie der Wind weht. Aber es ist sicher, dass die Folgen enorm sein werden. Laut De Vries gab es vor Jahrzehnten einen Container mit LEGO Würfeln, die bis heute am Strand zu finden sind. Kunststoff geht nicht verloren. Es muss gereinigt werden, denn von selbst wird es nicht verschwinden.
Aktionen
Die Gemeinden organisieren auch Aufräumaktionen. Die Gemeinde Ameland ruft Freiwillige auf, sich heute Nachmittag an der großen Strandreinigung auf der Insel zu beteiligen. Die Gemeinde erledigt die Grobarbeit maschinell, aber vor allem werden Freiwillige zur Reinigung von Polystyrolschaum benötigt. Auf Terschelling gibt die Gemeinde bekannt, dass jeder, der will, mit der Reinigung beginnen kann. Zu diesem Zweck wurden Abfallbehälter und Müllsäcke eingerichtet.
Auch auf Vlieland arbeiten wir inzwischen hart: Gegen Mittag waren alle Strände sauber, berichtet das Tourismusbüro von Vlieland auf Facebook. Die Frage ist natürlich, wie viele Objekte morgen am Strand sein werden.
Auf Schiermonnikoog wurde heute Morgen ein Beutel mit 25 Kilo Pulver gefunden. Die Sicherheitsregion Fryslân vermutet, dass es sich um den Schadstoff Peroxid handelt. Damit wurden drei der über Bord geworfenen Container gefüllt.
Freigabe-Tageskarte
Auch Unternehmer auf den Watteninseln und aus dem Norden der Niederlande tragen zu den Reinigungsarbeiten bei. So hat beispielsweise ein Fährdienst eine “Opruimdagkaart” eingeführt, die es Menschen, die die Strände säubern wollen, ermöglicht, die Überfahrt kostengünstig zu machen. (Quelle: www.ad.nl)